Trauer verbindet
»Rami macht deutlich, dass das Gegenteil von Hass für ihn nicht Vergebung bedeutet — den Mord an seiner Tochter kann und will er nie vergeben. Die Alternative für ihn ist der Dialog mit den Palästinensern. Denn er hat erfahren, dass Schmerz sich in Hoffnung umwandeln lässt. Es geht nicht darum, zu vergessen oder vergessen zu machen, sondern darum, mit dem Trauma und dem Schmerz leben zu können. Damit das Leid nicht von Generation zu Generation weitergereicht wird und immer neues Unheil schafft.«
Rami Elhanan (Parents Circle Families Forum),
S. 60-84
Frieden zwischen Palästinensern und Israelis – eine Utopie? Alexandra Senfft zeigt, dass Verständigung möglich ist. An der Basis, fern der offiziellen Politik, gibt es zahlreiche Kontakte zwischen den »Feinden«, die konstruktiv, gleichberechtigt und nicht selten sogar freundschaftlich sind. Die Nahostexpertin nimmt ihre Leser mit auf eine sehr persönliche Reise durch Israel und die palästinensischen Gebiete. Sie stellt Menschen vor, die über innere und äußere Grenzen hinweg Dialoge führen. Der Feind, das wird dabei deutlich, ist gar nicht so fremd.

in: Alexandra Senfft: Fremder Feind, so nah
Begegnungen mit Palästinensern und Israelis
Sachbuch
edition einwurf
erstmals erschienen in edition Körber-Stiftung, Hamburg 2009