Parents Circle Friends Deutschland e. V. – Israeli Palestinian Bereaved Families for Peace 

 

Ende Januar kommen Mitglieder des Parents Circle Families Forum aus Israel und Palästina nach Deutschland

Yuval Rahamim und Wajih Tmaiza Fawzeya. Sie werden in Hamburg, Berlin und Potsdam öffentlich auftreten, ihre Geschichten erzählen und mit ihrem Publikum in einen Dialog treten. >> Termine

Yuval Rahamim

Yuval Rahamim war acht Jahre alt, als er im Sechstagekrieg 1967 seinen Vater verlor. Jahrelang glaubte er, dass er, wenn er erwachsen wäre, den Tod seines Vaters rächen würde, aber dazu kam es nie. Mit der Zeit erkannte Yuval, dass Rache seine Seele nicht beruhigen würde, sondern dass Versöhnung und das Ende des Konflikts und des Blutvergießens wichtig wären. Yuval trat 2010 dem Forum bei und nahm im Laufe der Jahre an vielen Dialogprogrammen und Treffen zwischen Israelis und Palästinensern teil und war Gastgeber dieser Veranstaltungen. Er war auch israelischer Vorsitzender des Vorstands und von 2019 bis 2024 Co-CEO.

Wajih Tmaiza Fawzeya stammt aus Idna im Bezirk Hebron in Palästina. Er ist Geschäftsmann und Eigentümer des Unternehmens „Wajeeh Tomeeze for poultry systems Co“. Er hat fünf Kinder, ist ein sozialer Aktivist und Menschenrechtsverteidiger. Wajeeh verlor seinen Bruder Hazem im Jahr 1990, als er erst 13 Jahre alt war. Im Jahr 2001 verlor er auch drei seiner Cousins, woraufhin er sich der PCFF anschloss und unter anderem im Vorstand tätig war.

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Michal Halev, Mutter von Laor Abramov, der mit 20 Jahre am 7. Oktober 2023 ermordet wurde: »Laori war die Liebe meines Lebens, meine Quelle von Stolz und Hoffnung […]. Ich will helfen, die Menschlichkeit zu heilen, damit keine weiteren Mütter vom Morden, von Verlust, Gewalt und Krieg erdrückt werden… In diesem Krieg gibt es keine Gewinner und wird es nie geben. Wir haben bereits alle verloren. Entscheidet euch für Mitgefühl und Liebe.«

Najilas Rede, präsentiert von Ghadir Hani, deren Bruder und 20 weitere Angehörige in diesem Krieg ums Leben kamen: »Ich habe meinen warmherzigen Bruder verloren. Er wollte nur Windeln und Milch für seine Zwillinge, Essen für seine alten Eltern besorgen. Ich weiß, dass es auf der anderen Seite viele Menschen gibt, die an Frieden glauben und die Besatzung beenden wollen […] Wir Palästinenser und Israelis müssen die Realität entschlossen verändern, um für unsere Kinder eine bessere Zukunft ohne Schmerz, Angst und Besatzung zu schaffen.“

Seit 30 Jahren kommen israelische und palästinensische Familien zusammen, die durch die gegenseitige Gewalt nahe Angehörige verloren haben.

Trotz ihres tragischen Verlustes setzen sie sich für Dialog ein, um die Gewalt durch den gemeinsamen Trauerprozess zu überwinden, um Gerechtigkeit und Frieden zu schaffen. Es geht ihnen nicht um Vergebung, sondern darum, ihren Schmerz in Hoffnung zu verwandeln und ein friedliches Zusammenleben zu praktizieren.

Diese gemeinsame Anstrengung führte 1995 zur Gründung des Parents Circle – Families Forum (PCFF), heute auch Israeli Palestinian Bereaved Families for Peace genannt, dem mittlerweile über 800 Familien von beiden Seiten angehören.

Es ist nicht selbstverständlich, dass die Mitglieder des Israeli Palestinian Bereaved Families for Peace nach dem Hamas-Massaker an israelischen Zivilisten am 7. Oktober 2023 und der Geiselnahme, sowie dem anschließenden Krieg im Gazastreifen und den Angriffen im Westjordanland in Kontakt geblieben sind.

Bereits am 8. Oktober gaben die beiden Vorstände des PCFF eine Erklärung ab, in der sie dazu aufriefen, dem Teufelskreis der Gewalt ein Ende zu setzen. 80 weitere betroffene, israelische und palästinensische Familien haben sich seit dem 7. Oktober 2023 und dem Gazakrieg dem Parents Circle angeschlossen. 

Die Palästinenserin Halla, die ihre Schwester und deren gesamte Familie in Gaza verlor: »Lasst uns in Sicherheit und Frieden leben, ein besseres Leben und einen sicheren Ort für unsere Kinder schaffen und den Krieg beenden.«

Die Israelin Liat Atzili verlor ihren Mann in Kibbutz Nir Oz: »Ein Viertel der Einwohner von Kibbutz Nir Oz wurde am 7. Oktober umgebracht oder gekidnappt, darunter ich […] Nach 54 Tagen kam ich frei und erfuhr, dass mein Mann nicht mehr lebte. Krieg ist nicht unser Schicksal, jeder Konflikt kann gelöst werden, auch unserer […] Wir haben kein Recht, das Leid auf die nächste Generation zu übertragen.«

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Nürnberger Menschenrechtspreis 2025 geht an die israelisch-palästinensische Versöhnungsinitiative Parents Circle – Families Forum (PCFF)

„Dies ist ein Moment für alle beteiligten Parteien, über die Sinnlosigkeit des anhaltenden Konflikts nachzudenken und zu erkennen, dass uns eine gemeinsame Menschlichkeit verbindet.“

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„Wann soll man um Frieden bitten, wenn nicht im Krieg?“